Der Kraichgau ist eine uralte Kulturlandschaft, die bereit in der Steinzeit ackerbaulich genutzt worden ist. Seinen Namen hat er von dem Bach Kraich, der im Herzen des Kraichgaus entspringt und dem Rhein zufließt. Als fränkische Gaugrafschaft wurde die Landschaft erstmals im 8. Jahrhundert im Lorscher Codex als „Craichgoia" urkundlich dokumentiert. Natürlich darf bei einem Ausflug der Wein nicht fehlen. Die Römer haben im milden Klima der „deutschen Toskana“, wie der Kraichgau von seinen Liebhabern anerkennend genannt wird, die ersten Weinstöcke gepflanzt. Die Region weist aber auch eine außergewöhnlich hohe Dichte von adligen Familien auf, insgesamt sind mehr als einhundert Geschlechter bekannt. Sebastian Münster nannte den Kraichgau 1550 das „Land der Edelleut“. Im April 1138 wurde Heinrich von Katzenelnbogen von König Konrad III. zum Grafen des Kraichgaus ernannt. In den Folgejahren sank der Einfluss der Kraichgaugrafen und die Kraichgauer Ritterschaft gewann an Bedeutung. Ab dem späten Mittelalter traten die reichsritterlichen Familien in Erscheinung, die sich im 16. Jahrhundert dem Schwäbischen Ritterkreis als dessen Ritterkanton Kraichgau anschlossen. So bot es sich an, in dem diesjährigen Heimatwettbewerb 2021 einmal ihre ehemaligen Burgen und Schlösser in Augenschein zu nehmen.
Als Wegekreuze sind sakrale Kleinbauten wie Wegkapellen, Wegekreuze, Bildstöcke und Kalvarienberge an Weg- oder Strassenverzweigungen, Fluren oder Anhöhen anzutreffen. Häufig sind Flurkreuze (Wegekreuze) als Kruzifixe mit einer Darstellung des gekreuzigten Christus gestaltet. Sie sind Zeichen christlichen Glaubens, die Anlässe für ihre Errichtung sind vielfältig. Im bayrischen und österreichischen Sprachraum werden Flurkreuze, wie auch Bildstöcke und Erinnerungstafeln, regional als Marterl bezeichnet. Starke Verbreitung finden diese Kreuze im allgemeinen in katholischen Gegenden. Oft dienen sie einfach nur als Wegmarkierungen für Wanderer und Pilger. Ursprünglich handelt es sich jedoch um Glaubenszeugnisse. Die Kreuze variieren in ihrer Größe und bestehen aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Stein oder Metall. Man findet sie in kostspielig ausgebildeten Formen ebenso wie schlicht gestaltete Wegekreuze. Die aufwendig gestalteten Kreuze tragen häufig neben dem gekreuzigten Christus weitere Inschriften. Teilweise werden sie auch mit verzierten Verkleidungen zum Schutze vor Wind und Regen ausgestattet. An Hand der Ausschmückung kann man zwischen Passionskreuzen, Gnadenstuhlkreuzen oder Wetterkreuzen unterscheiden. Hier geht es zum Heimatwettbewerb 2020.
Als Brauerei (lat. braxatorium) wird im weitesten Sinne eine Einrichtung bezeichnet, in der zusammengesetzte Flüssigkeiten, meist mit Hilfe der Gärung, hergestellt werden. Aber auch der Ort, beziehungsweise das Gebäude, in dem Bier oder andere Gärgetränke gebraut werden, sowie das Unternehmen, das Bier herstellt und vertreibt, werden als Brauerei bezeichnet. In Deutschland wurde erstmals 736 im bayerischen Geisenfeld von einem besonderen Gerstensaft berichtet. Im Jahr 764 wurde in der ersten Bierurkunde der Welt eine Lieferung von Biergetreide, vermutlich Gerste, in das Kloster St. Gallen von Geisingen an der Donau beglaubigt. Klöster spielten bei der Bierherstellung im Mittelalter eine große Rolle. Einige heute bekannte Biermarken sind nach Ordensgemeinschaften benannt, wie zum Beispiel Paulaner oder Franziskaner. Die älteste Klosterbrauerei der Welt befindet sich im Kloster Weltenburg bei Kelheim: sie ist seit dem Jahr 1050 in Betrieb. Die älteste Privatbrauerei der Welt ist die seit 1131 existierende Schlossbrauerei Herrngiersdorf im Landkreis Kelheim. In der Kreisstadt Kelheim befindet sich auch die älteste Weißbierbrauerei der Welt - G. Schneider & Sohn. Die erste Erwähnung der Bezeichnung „Reinheitsgebot“ ist in einem Sitzungsprotokoll des bayerischen Landtags vom 4. März 1918 belegt. Hierbei bezog man sich auf eine Vorschrift von 1516, in der beschrieben war, dass Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser hergestellt werden soll. Dabei wird auf verschiedene, zum Teil jahrhundertealte Regelungen und Vorschriften Bezug genommen. Hier geht es zum Heimatwettbewerb 2019.
Besenwirtschaften, auch mancherorts Straußenwirtschaft, oder einfach "Besen" genannt, findet man im Kraichgau in vielen Gemeinden. Eine Besenwirtschaft ist grundsätzlich mit dem Ausschank von selbsterzeugten Wein durch einen Winzer in dessen Räumlichkeiten oder Weinkeller verbunden. Der Urheber der heutigen Besenwirtschaften war Karl der Große. Er war es, der in der Landgüterverordnung den Weinbauern erlaubte, einen Teil ihres eigenen Weines auszuschenken und einfache Speise zu verkaufen. Durch einen ausgehängten Kranz aus Reisig oder Efeu mussten diese sog. Kranzwirtschaften kenntlich gemacht werden. Mittlerweile ist der Kranz einem anderem Symbol gewichen: dem Reisigbesen. Hängt dieser vor der Tür der Besenwirschaft wird signalisiert: der "Besen" ist geöffnet. Besenwirtschaften dürfen ohne Konzession betrieben werden und haben maximal 16 Wochen im Jahr geöffnet. Die Winzer sind verpflichtet, den Betrieb mindestens zwei Wochen vor Öffnung anzuzeigen. Teilweise besitzen die Winzer Gaststättenkonzessionen und haben Ihre Wirtschaft ganzjährig geöffnet. Man sitzt in gemütlichen Winzerstuben, Scheunen, rustikalen Gasträumen, in Innenhöfen oder zwischen Rebstöcken, genießt gute Hausmannskost aus dem Kraichgauer Land. Hier geht es zum Heimatwettbewerb 2018.
Eine Schule (lat. schola: „freie Zeit“, „Müßiggang“, „Nichtstun“, später „Studium“, „Vorlesung“), auch Bildungs- oder Lehranstalt genannt, ist eine Institution dessen Aufgabe das Lehren und Lernen ist. Wortlisten aus Sumer (Land südlich von Akkad in Mesopotamien) lassen vermuten, dass es Schulen schon im 4. Jahrtausend v. Chr. gegeben hat. Schultexte als direkten Beleg wurden im sumerischen Schuruppak (heute Irak) Mitte des 3. Jahrtausend v. Chr. gefunden, dabei wurden Schulen als Tafelhäuser bezeichnet. Als Fächer lassen sich Rechnen, Zeichnen und Sumerisch, d.h. Lesen und Schreiben, identifizieren. Im alten Ägypten war der Unterricht nur der Oberschicht vorbehalten. Wer schreiben konnte, genoss ein hohes Ansehen. Die Erziehung in den Schulen war sehr streng, so dass auch körperliche Züchtigung dazu gehörte. Geschrieben wurde auf Scherben von Tongefäßen, da Papyrus zu kostbar war. Im Mittelalterlichen Europa gab es zunächst nur kirchliche Schulen, wo oft nur Priester und Mönche das Lesen und Schreiben erlernten. Erst im 13. Jahrhundert fing man langsam an Schulen zu bauen, in denen dann zum Schreiben meistens Holztafeln oder Wachsplatten benützt wurden, die später durch Schiefertafeln abgelöst wurden. In Deutschland gibt es heute etwa 47.000 allgemein- und berufsbildende Schulen, die von ca. 11,6 Mio. Schülern besucht werden. Hier geht es zum Heimatwettbewerb 2017.
Das Thema „alte Kelter“ ist für die Stadt Bruchsal und die gesamte Region von besonderer Bedeutung. Keltern - vom lat. calcare „mit den Füßen treten“ abstammend - bezeichnet das Pressen von Weintrauben oder anderen Früchten. Diese liegen meistens in zerkleinerter Form als Maische vor, um die Saftgewinnung zu erleichtern. Keltern gelten oft auch als Synonym für die Weingewinnung im Allgemeinen. Über Jahrhunderte wurden die Früchte ausgepresst, indem die Maische mit den Füßen gestampft wurde. Erst die Römer benutzten hölzerne Hebelpressen, so genannte Kelterbäume oder Baumkeltern, die im 14. Jahrhundert auch in schriftlichen Quellen erwähnt werden. In Südwestdeutschland bezeichnet der Begriff „Kelter“ oder „Torkel“ die Baumkelter, während sich der Begriff „Trotte“ auf die Spindelkelter bezieht. Später wurden Spindelkeltern verwendet, wie sie modernisiert auch heute noch in Gebrauch sind. Die Keltern mit ihren Kelterbäumen wurden bis in die 1960er Jahre benutzt, ehe sie durch elektrische Pressen verdrängt wurden. Nachdem man die Kelterbäume nicht mehr benötigte, brach man die meisten ab, so dass nur wenige funktionsfähige Kelterbäume als historische Kulturdenkmale erhalten sind. Überflüssige Kelterhäuser wurden ebenfalls abgebrochen. Manche erhielt man als markante Gebäude, indem man sie umnutzte, wie die meisten Keltern im Heimatwettbewerb 2016.
Bahnhöfe wurden für den Betrieb einer Eisenbahn notwendig, da die Fahrzeuge abgestellt werden (daher die Bezeichnung: Bahn – Hof ), Züge gebildet und Reisende sowie Güter eine Gelegenheit gegeben werden musste, den Zug zu erreichen. Bald kamen Bahnsteige, Überdachungen und – vor allem an Endbahnhöfen – Bahnsteighallen hinzu. In der zweiten Phase des Bahnhofbaus (ca. 1850-1880) wurden hoch repräsentative Empfangsgebäude geschaffen, auch mit Sondereinrichtungen für Höchste und Allerhöchste Herrschaften. Aber auch Provinzbahnhöfe wurden aufwendig gestaltet. Die Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg bedeuteten für die Bahnhofskultur meist Rückbau. Oft waren Bahnhöfe nach Streckenaufgabe, sowie die Empfangsgebäude an noch betriebenen Strecken auch einfach dem Verfall ausgesetzt. Bei den privatisierten Eisenbahnen wurden die Gleisanlagen vieler Bahnhöfe stark verkleinert, zum Teil auch zu „Haltepunkten“ zurückgebaut. Einige wurden verkauft und werden dadurch heute privat genutzt, andere wurden aufwendig restauriert. Mit dem Heimatwettbewerb 2015 lernen Sie einige noch „vorhandene“ Bahnhöfe kennen.
„Kloster im Ländle“ gilt es in diesem Heimattwettbewerb aufzuspüren. Allein das Wort „Kloster“ ist für die meisten Menschen umgeben mit einer geheimnisvollen Aura. Vielleicht weil sich in die im frühen Mittelalter entstandenen Klöster von der Außenwelt abgesonderte Gemeinschaften wie Mönche und Nonnen zurückgezogen haben. Die religiöse und mitunter spirituelle Lebensform war für die damaligen Menschen nicht immer durchschaubar und teilweise beängstigend. Der Besucher heute erfreut sich vor allem an den prächtigen Bauten, die verschiedene Stilrichtungen aufweisen. Überwiegend sind im christlichen Kirchenbau barocke und gotische Bauwerke anzutreffen. Hier geht es zum Heimatwettbewerb 2014.
Das Wort „Apotheke“ stammt aus dem Griechischen, was wörtlich „Aufbewahrungsort“ für Vorräte im Allgemeinen bedeutet. Im 8. und 9. Jahrhundert gab es in der arabischen Welt – in Bagdad und Damaskus – Drogen und Gewürzhändler, die zusammen mit den heilkundigen Mönchen der abendländischen Klöster als Vorläufer der Apotheken bezeichnet werden könnten. Um 1241 wurde von Kaiser Friedrich II. das „Edikt von Salerno“ erlassen: die erste gesetzlich fixierte Trennung der Berufe Arzt und Apotheker. Ärzte durften keine Apotheke besitzen oder daran beteiligt sein. Arzneimittelpreise wurden festgeschrieben um Preistreiberei zu verhindern. Das Edikt von Salerno wurde Vorbild der Apothekengesetzgebung in ganz Europa. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wandeln sich Apotheker vom fliegenden Händler zum wohlhabenden Patrizier, der nicht nur Heilkräuter, Gewürze und Drogen verkauft, sondern auch selbst Arzneimittel in der Offizin (lat. officina) herstellt. Aus dieser Zeit stammt auch die älteste noch existierende Apotheke Europas: eine Urkunde von 1241 mit dem Siegel der Stadt Trier dokumentiert die Schenkung einer Apotheke, die als Löwen-Apotheke am Trierer Hauptmarkt noch heute besteht. Dies war der Anlass, auch in Nordbaden nach „alten Apotheken“ zu suchen, von denen die meisten aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Ergänzt mit einigen Apotheken aus dem 20. Jahrhundert. sowie weitere interessante Beiträge und Suchpunkte über die Vielfalt des Themas „Apotheke“, entstand dann der Heimatwettbewerb 2013.
Dieser Heimatwettbewerb führt uns in die kulturelle Vergangenheit von Nordbaden, die in einer Vielzahl von Heimatmuseen hinterlegt ist. Es wird nicht verlangt, dass Sie über den Inhalt der einzelnen Museen Auskunft geben. Wenn Sie dennoch einen Blick hineinwerfen, werden Sie es aber sicher nicht bereuen. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Fragen: wo liegen die Anfänge der Museen, und wann hat man damit begonnen, geschichtsträchtige Gegenstände bzw. Unterlagen zu archivieren? Ein Blick ins Lexikon gibt uns hierüber Auskunft: die Einrichtung von Museen hatte ihren Ursprung in der griechisch-römischen Geschichte. So wurden z.B. in Rom aus Raubgut große Sammlungen gebildet. Ebenso führten an den europäischen Fürstenhöfen die vielfältigen Sammelneigungen zur Entstehung der „Kunst- und Wunderkammern“. In der Neuzeit wird der Begriff Museum nach den Statuten des Internationalen Museumsrates als „eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs-und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt“. Der Begriff klingt nun sehr wissenschaftlich. Aber keine Sorge, die Beantwortung der Fragen erfordert keine wissenschaftlichen Kenntnisse, wird Ihnen aber sicherlich einiges Neue und Interessante vermitteln. Hier geht es zum Heimatwettbewerb 2012.
Die sporttouristischen Wettbewerbe des MSC Bruchsal, die internationale Zielfahrt und der Heimatwettbewerb, haben in den zurückliegenden Jahren einen hohen Stellenwert in unserer Region erreicht. Weit über den Wirkungsbereich des Clubs hinaus erfreut sich diese Veranstaltungsreihe, sowohl in den benachbarten Motorsportclubs als auch beim nicht-organisierten Motorsportfreund, großer Beliebtheit. Die zu lösende Aufgaben der einzelnen Wettbewerbe haben in den vergangenen Jahren den Teilnehmern unseren wunderschönen Kraichgau in all seiner Vielfalt und seinem Brauchtum näher gebracht. "25 Jahre Heimatwettbewerb" umfasst Ziele aus den Ausschreibungen der letzten 24 Jahre, zum Teil im Original, zum Teil wurden Beiträge etwas gekürzt. Die dazugehörenden Bilder wurden zum großen Teil neu aufgenommen. Wenn Fragen heute nicht mehr zu lösen sind, aber auch damit die Antworten nicht von alten Ausschreibungen abgeschrieben werden können, sind bei manchen Aufgaben die Fragen verändert oder eine weitere Frage hinzugefügt worden. Machen Sie sich also auf die Suche. Hier geht es zu der Jubiläumsausgabe des Heimatwettbewerb 2011.
Auch dieser Heimatwettbewerb beschäftigt sich mit der Geschichte unserer Heimat: die im Kraichgau beheimateten Adelsgeschlechter. Weit in die Vergangenheit zurück führt uns dieser Weg. Er zeigt uns die über ganz Europa reichenden Verbindungen des Adels, die daraus resultierenden Verpflichtungen, aber auch der damit verbundene Gewinn an Macht und Einfluss. Und immer wieder die Auseinandersetzungen mit den Erfahrungen von außen, die mitunter das Leben ganzer Landstriche beeinflussten.